Die Schweiz hat am 6. Oktober 2017 das Übereinkommen von Paris ratifiziert und sich verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 um 50 % gegenüber 1990 zu reduzieren. Angesichts neuer Erkenntnisse des Weltklimarates beschloss der Bundesrat am 28. August 2019, dass die Schweiz bis 2050 Netto-Null Emissionen erreichen soll – es soll ein Gleichgewicht zwischen ausgestoßenen und gebundenen Treibhausgasen hergestellt werden. Damit möchte die Schweiz ihren Beitrag zum vereinbarten Ziel leisten, die globale Klimaerwärmung auf maximal 1,5°C gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen.
Die «Klima- und Energie-Charta der Städte und Gemeinden» vereint die unterzeichnenden Städte und Gemeinden in einem gemeinsamen Bekenntnis zu einem engagierten und wirkungsvollen Klimaschutz. Die Klima- und Energie-Charta verfolgt drei Hauptziele, die bis spätestens im Jahr 2050 erreicht werden sollen:
- Klimaschutz: Netto-Null Treibhausgasemissionen auf dem Gemeindegebiet
- Energieeffizienz: Absenkpfad nach dem Leitkonzept der 2000-Watt-Gesellschaft
- Nachhaltigkeit: Eine 100% erneuerbare Energieversorgung
Der Verein Energiestadt ist auf das Netto-Null-Ziel bis spätestens 2050 ausgerichtet und unterstützt Gemeinden, dieses Ziel zu erreichen, die dafür notwendigen Massnahmen zu identifizieren und umzusetzen. Energiestädte adressieren dabei die direkten Emissionen auf dem Gemeindegebiet (Scope 1) und berücksichtigen dabei die Emissionen der gesamten Energieproduktion (Scope 2). Energiestädte setzen sich im Rahmen ihrer Klimaschutzmassnahmen zudem auch für die Reduktion von indirekten Emissionen ausserhalb des Gemeindegebietes ein (Scope 3).
Für eine Gold-Zertifizierung ist zusätzlich das Ziel der «Klimaneutralen Verwaltung» bis 2040 verpflichtend, dies bedeutet:
- Ambitionierteres Ziel für Verwaltung, d.h. mind. Netto-Null 2040
- 100% erneuerbare Wärme für kommunalen Gebäuden und Anlagen im Verwaltungs- und Finanzvermögen bis 2040
- 100% erneuerbarer Strom für kommunalen Gebäuden, Anlagen und Fahrzeuge bis 2040
- 100% emissionsfreie Fahrzeuge (Ausgenommen sind Spezialfahrzeuge die aktuell noch nicht serienmässig erhältlich sind, wie z.B. Feuerwehrfahrzeuge)