Unter den 10 grössten Schweizer Städten führt Lausanne mit 28% erneuerbarer Wärme das Ranking an, gefolgt von Zürich und Basel mit je 24%. Dieses Resultat hängt v.a. mit historischen Fernwärmeverbünden zusammen.
Die Services Industriels de Lausanne (SIL) führen seit 1934 ein Fernwärmenetz, das heute 116 km beträgt. Es wuchs Schritt für Schritt mit der Leistung der KVA Tridel und der Abwärmenutzung der ARA.
Lausanne möchte bis 2050 75% der Wärmebedürfnisse mit dem Fernwärmenetz abdecken, mit 100% erneuerbarer und Abwärmeenergie. ab 2035 (63% 2023). Mehrere Projekt laufen bereits (Seewärmenutzung, Wärme aus dem gereinigten Wasser der ARA, Geothermie und Holz). Neue Produktion kann sofort und vollständig aufgenommen werden, was einen grossen Vorteil für die nötigen Investitionen darstellt.
Aufgrund des Alters läuft das Netz auf hohen Temperaturen (175°C und 130°C). Eine Herausforderung stellt deshalb die Senkung von 130°C auf 85°C dar, damit die Wärmeproduktion mit Wärmepumpen ohne Verlust für die Kunden integriert werden kann. Es laufen Messkampagnen, um die effektiven Bedürfnisse besser abzudecken.
Die SIL betreiben auch ein Gasnetz, das redimensioniert wird, aber für Industrieprozesse sowie für Zonen ohne Alternativen beibehalten wird (z.B. enge Verhältnisse im Untergrund wie in der Altstadt), sowie zur Spitzenlastdeckung im Winter. Die Umstellung auf 100% erneuerbar (Biogas, synthetisches Gas und Methanisierung) stellt ebenfalls eine wichtige Herausforderung dar.