Die
Energiestadt Landquart hat die Energie- und Klimacharta am 12. März 2020 als
eine der ersten Gemeinden der Schweiz ratifiziert und bekennt sich somit zum Ziel,
die Treibhausgasemissionen bis 2050 auf Netto-null zu reduzieren. Hierzu hat sich die Energiestadt mit 9'000 EinwohnerInnen in ihrem Leitbild auffallend viele quantifizierte Teilziele gesteckt und monitort jährlich anhand einzelner Indikatoren deren Zielpfad. Das zeigt, dass auch eine Gemeinde mittlerer Grösse ihren Beitrag zum Netto-null-Ziel leisten kann.
Katrin Bernath, Präsidentin des Trägervereins Energiestadt, Baureferentin Stadt Schaffhausen
Energiestadt
ist eine Erfolgsgeschichte, die vor rund 30 Jahren begonnen hat, und ich freue
mich, die Geschichte zusammen mit allen Energiestädten fortzuschreiben. Als
Stadträtin von Schaffhausen bin ich stolz darauf, dass unsere Stadt als erste
Energiestadt ausgezeichnet wurde. Wie alle Energiestädte stehen wir aber in der
Verpflichtung, die energie- und klimapolitischen Massnahmen kontinuierlich weiterzuentwickeln
und an neue Herausforderungen anzupassen.
Angesichts des
Klimawandels als eine der grössten globalen Herausforderungen sind wir auch in
den Städten und Gemeinden gefordert, einen bedeutenden Beitrag zur Umsetzung der
in der Energiestrategie 2050 und im Pariser Klimaabkommen beschlossenen Ziele zu
leisten. Dabei können wir auf die Erfahrungen und Instrumente des
Energiestadt-Prozesses aufbauen. Diese werden in der kommenden Zeit zu den Themen Netto-null und Anpassung an den Klimawandel ergänzt.
Ich bin
überzeugt, dass wir gemeinsam mehr erreichen, von gegenseitigen Erfahrungen
lernen und von Synergien profitieren können. Deshalb möchte ich als Präsidentin
des Trägervereins Energiestadt einen Beitrag dazu leisten, die Zusammenarbeit
zwischen den Gemeinden, mit Kantonen und dem Bund zu stärken und dabei meine
eigenen beruflichen und politischen Erfahrungen einbringen. Die vom
Trägerverein Energiestadt zur Verfügung gestellten Werkzeuge und Informationen
sollen auch Ihre Gemeinde dabei unterstützen, die lokalen Potenziale für mehr
Energieeffizienz, erneuerbare Energien und Klimaschutz zu nutzen. Ich bin
überzeugt, dass sich das Engagement nicht nur für die Umwelt auszahlt, sondern
auch die lokale Wirtschaft und die Lebensqualität gestärkt werden.
Gratulation für neue und rezertifizierte Energiestädte
Soeben neu als Energiestadt zertifiziert wurde die Zuger Gemeinde Walchwil mit ihren 3‘600 EinwohnerInnen. Wir gratulieren Walchwil zusammen mit den
re-zertifizierten Energiestädten Balgach SG, Bonaduz GR, Bubikon ZH, Dietlikon ZH, Marthalen ZH, Nidau BE, Oberägeri ZG, Sargans SG, Sempach LU, Unterägeri ZG, Zeihen AG, Blonay VD, Bussigny VD, Corminboeuf VD sowie
der Energiestadt-Region Appenzellerland über dem Bodensee AR.
9 Energiestädte haben erstmals und 9 Energiestädte Gold haben erneut
die Gold-Zertifizierung beantragt. Sie haben die Schweizer Rezertifizierung
erlangt, wir informieren im nächsten Newsletter über die Bestätigung durch
den european energy award.
Insgesamt gibt es 465 Energiestädte, 66 davon tragen das
Label Energiestadt Gold.
Feierlichkeiten an der Mitgliederversammlung des Trägervereins Energiestadt in Schaffhausen
Stabsübergabe der abtretenden Präsidentin Barbara Schwickert an die neu gewählte Präsidentin Katrin Bernath
Die Mitgliederversammlung des Trägervereins Energiestadt
war ein voller Erfolg, zu dem auch über 130 TeilnehmerInnen beigetragen haben. Neben
informativen Präsentationen, Diskussionen und Exkursionen gab der Trägerverein
Energiestadt Einblick in seine zukünftigen Tätigkeiten. Als Schwerpunkt wird er
die Städte und Gemeinden darin unterstützen, ihr Potenzial zur Reduktion des
CO2-Ausstosses zu nutzen und ihren Weg Richtung Netto-null einzuschlagen.
Was für ein Jubiläum: vor genau 30 Jahren erhielt die
Stadt Schaffhausen das allererste Energiestadtlabel. Ein besonderes Highlight
dieser Mitgliederversammlung war deshalb die erneute Übergabe des Energiestadt-Goldlabels an
Schaffhausen. Mit der Schaffhauser Stadträtin Katrin Bernath als neue
Präsidentin des Trägervereins Energiestadt, führt die Stadt Schaffhausen ihr
Engagement für eine nachhaltige Energiepolitik weiter.
Heisse Sommer, heftige Niederschläge oder schneearme
Winter. Der Klimawandel ist auch in der Schweiz spürbar und die negativen Auswirkungen
werden sich weiter verstärken. Im Massnahmenkatalog steht den Energiestädten ab sofort das neue, 7. Kapitel «Umgang mit Klimafolgen» zur Verfügung. Es hilft Städten und Gemeinden ihre Klimarisiken zu eruieren und mögliche
Massnahmen zu deren Eindämmung zu definieren, aber auch ihre Potenziale zu erkennen. Den Massnahmenkatalog finden Sie im eea-Management-Tool (EMT). Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihre
Energiestadtberaterin oder Ihren
Energiestadtberater.
Im nächsten Newsletter informieren wir ausführlich über die Erfahrungen von 15 Pilotgemeinden, welche das
7. Kapitel bereits geprüft haben und zeigen gute Beispiele aus der Praxis.
EnerCoach: Neu kostenpflichtig und für Energiestädte zum Vorzugspreis
EnerCoach ist ein
online-Programm für die Energiebuchhaltung von kommunalen Gebäuden. Es wurde
vom BFE-Programm «EnergieSchweiz
für Gemeinden» für die Bedürfnisse von Energiestädten entwickelt und finanziert. Seit August wird EnerCoach von
der Firma Ecospeed betrieben. Die nahtlose Weiterführung und eine
kontinuierliche Entwicklung von EnerCoach bleiben daher weiterhin gewährleistet und EnerCoach wird ein günstiges, einfaches und pragmatisches Werkzeug für Gemeinden
bleiben. Dazu gehört auch die Gebäudeauswertung für die Energiestadt-Zertifizierung.
Der Trägerverein
Energiestadt arbeitet eng mit der Firma Ecospeed zusammen und vertritt die
Interessen und Bedürfnisse der Energiestädte. Daher können Mitglieder des Trägervereins Energiestadt EnerCoach bis Ende 2021
kostenlos nutzen und erhalten das online-Programm 2022 zum Vorzugspreis von 300 Franken. Bis 2023 wird es von Ecospeed komplett neu programmiert.
Der Vorzugspreis für unsere Mitglieder bleibt auch dann im Mittel bestehen. Allerdings wird der Preis voraussichtlich von der Grösse der Gemeinde abhängig sein. Weitere Informationen zu Schulungen, Hilfsmitteln und
Support folgen.
Der Trägerverein
Energiestadt empfiehlt Gemeinden, Städten und insbesondere
Energiestädten weiterhin, EnerCoach als optimales Werkzeug für die kommunale
Energiebuchhaltung einzusetzen.
Pilotgemeinden für Suffizienz-Projekt gesucht
Um das Netto-null-Ziel zu erreichen, braucht es neben erneuerbaren Energien und Energieeffizienz auch Suffizienz. Der Trägerverein
Energiestadt erarbeitet aktuell mit Unterstützung der Mercator-Stiftung und dem
Bund einen Leitfaden für Suffizienz in Gemeinden und Städten. Er soll aufzeigen, wie eine Gemeinde Rahmenbedingungen für ein
suffizientes Verhalten erstellen kann und wie sie in ihren eigenen Projekten
und Prozessen Aspekte der Suffizienz zielführend berücksichtigt.
Für das Projekt werden
Pilotgemeinden gesucht, welche das Thema Suffizienz in ihrer
Gemeinde genauer anschauen, an einem Workshop ihre Erfahrungen
austauschen und neue Möglichkeiten im Gemeindewesen diskutieren möchten. Aus jeder Gemeinde nehmen Personen aus der Verwaltung
(Energie, Planung, Mobilität, Beschaffung etc.) sowie aus der Exekutive am
Workshop teil (11. November, morgens). Interessierte melden sich bitte bis 10. Oktober bei thomas.fink@energiestadt.ch.
Energiestadt-Kurs und regionaler Erfahrungsaustausch
Energiestadt lebt vom Austausch und vom Netzwerk. In den kommenden
Wochen haben Sie gleich einige Gelegenheiten dazu: Der Kurs «Kommunale Energie-
und Klimaprojekte umsetzen» (26. Oktober in Thun) richtet sich an neue
Mitglieder sowie neue Personen in Exekutive, Verwaltung, Energiekommission u.ä.
Tätigkeitsbereichen, die sich mit dem Energiestadt-Label und seiner Umsetzung in Gemeinde, Stadt und Region vertraut machen möchten.
Informationen zum Energiestadt-Kurs vom 26.10. im Flyer
Weiter finden diverse Veranstaltungen für den Erfahrungsaustausch statt. Diese werden regional organisiert und in vielen Fällen von den kantonalen Energiefachstellen getragen. Die Termine finden Sie in der Agenda.
KOMO Förderprogramm
Die Koordinationsstelle für nachhaltige Mobilität KOMO startet ihre nächste Eingaberunde. Der Fördertopf wird von sechs Bundesämtern getragen. Die Programmleitung und die Finanzierung sind beim BFE angesiedelt. Zweimal jährlich gibt es Eingaberunden, bei denen vier bis sechs Projekte pro Jahr unterstützt werden. Die Unterstützung beträgt maximal 40% der Gesamtprojektkosten. Eine wichtige Bedingung ist, dass das Projekt ohne die Anschubfinanzierung nicht starten könnte. Bis 31. Oktober können Projekte eingereicht werden. Zielgruppe sind Städte und Gemeinden. (Beitrag Dritter)
2000-Watt-Areal: überarbeitete Webseite und neue Zusatzauszeichnung «ZERO»
2000watt.swiss ist neu strukturiert
und gibt einen Überblick über die Bandbreite der
2000-Watt-Areale. Auch «ZERO» ist dort zu finden («Produkte und Kriterien»).
Diese Zusatzauszeichnung können Areale neu zum Zertifikat erhalten. Sie belegt,
dass die benötigte Energie für den Betrieb ausschliesslich aus erneuerbaren
Energien, Abwärme oder Abfall stammt. Ein Areal erfüllt damit bereits heute das
dritte Ziel der 2000-Watt-Gesellschaft: «100% erneuerbare Energieversorgung». (Beitrag Dritter)