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Der Bahnhof von Bulle als Modell für eine Mobilitätsschnittstelle

Der neue Bahnhof von Bulle, eingeweiht 2023, stellt einen eigentlichen regionalen "Mobilitäts-Hub" dar: Er ist ein bemerkenswertes Beispiel für die Entwicklung des öffentlichen Verkehrs, der städtischen Aufwertung, der Gestaltung eines neuen Aufenthalts- und Aktivitätszentrums, der die nachhaltige und aktive Mobilität fördert. 

Kontext

Die Instandsetzung der Gleise und die Verlängerung der Perrons führten zu einer Verschiebung des Bahnhofs von Bulle um 150 Meter. Die knapp 3 Hektaren des Projektperimeters wurden für die Strukturierung von Gleisen und regionalen sowie städtischen Buslinien zu einem Knotenpunkt des öffentlichen Verkehrs genutzt. 

Mobilitätsplattform und multimodales Zentrum: Der neue Bahnhofsplatz integriert die Schnittstellen für das städtische Busnetz Mobul, eine "Grüne Route" für den Langsamverkehr sowie eine Velostation mit 250 gesicherten Plätze im Inneren und 360 Plätzen ausserhalb. Ende 2024 wird auf dem angrenzenden Gelände der temporäre Busbahnhof eröffnet. 

Das Dienstleistungsangebot wird vom "Velâdzo" ergänzt (Velâdzo bedeutet "Dorf" im Dialekt des Gruyère): Das "Dorf verbunden mit der Stadt" bietet Wohnungen, Gewerbe und ein Hotel, das 7 von 7 Tagen geöffnet sein wird, Büroräumlichkeiten, Gastrobetriebe und weitere Dienstleistungen. 

Der neue Bahnhofsplatz als grosser öffentlicher Raum will einerseits Begegnungsort sein, aber auch der wichtigste Angelpunkt zwischen den neuen Angeboten des Bahnhofs. Der Ausbau wurde auf den Fuss- und Veloverkehr ausgerichtet. Eine dichte Bepflanzung stellt ein zentrales Element dar. 

Ein Budget von 240 Mio. CHF wurde im Rahmen der Bahnhofsinfrastruktur für die Region investiert und ein Budget von 100 Mio CHF für den Gebäudeteil, was den Bahnhof von Bulle zum grössten Netzpunkt der Transports Publics Fribourgois (TPF) macht. Mehrere Elemente des Aufwertungsprojekts sind Teil des Agglomerationsprogramms der 3. Generation (PA3). 

Statement des Stadtpräsidenten

Jacques Morand, Stadtpräsident von Bulle

Jacques Morand, Stadtpräsident von Bulle

Die Verstopfung der Stadt verhindern

«Eigentlicher regionaler "Mobilitäts-Hub" mit Zug, regionalem sowie städtischem Bus, Taxis, Mobility-Fahrzeugen, Velos, hat es der neue Bahnhof, realisiert durch die Transports Publics Fribourgois (TPF), ermöglicht, die Nutzung der angrenzenden Industriebrachen neu zu denken. Im gleichen Schritt hat die Stadt Bulle die erste kantonale Velostation erbaut, die bis zu 250 Velos fassen kann. Vom Bahnhof aus ist die "Grüne Route" erreichbar, eine direkte, 1.6 km lange Route für Fuss- und Veloverkehr, welche zur Industriezone Planchy führt. Um die Verstopfung der Stadt zu verhindern, braucht es eine Organisation der sanften Mobilität. Mit dem Bau des Bahnhofsquartiers wird gerade begonnen, es werden bis zu 2500 Bewohnende und Beschäftigte in den nächsten zwanzig Jahren erwartet.»

Jacques Morand, syndic de Bulle

Quelle: Le Temps, supplément Le Journal de l'immobilier, 30.11.2022

Allgemeine Informationen zum Projekt

Erfolge

Geplant und realisiert während eines Jahrzehnts, konnte der neue Bahnhof die neuen Erwartungen der verschiedenen Nutzergruppe integrieren und sich an neue Akteure anpassen können, was eine finale qualitativ hochstehende Realisierung ermöglicht hat. Ein spezielles Augenmerk wurde auf die Zugänglichkeit des Geländes gelegt, in alle Richtung und für alle Transportwege. 

Diese Projekt vereint die 5 Funktionen der Verkehrsdrehscheiben aus der Broschüre "Planungshilfe Verkehrsdrehscheiben":

F1: Siedlungs- und Bahnsystem verknüpfen

F2: Verkehrsmittelwechsel ermöglichen

F3: Kommerzielle Nutzungen ermöglichen

F4: Öffentlichen Raum bieten

F5: Identität des Ortes mitgestalten 

Jahr
2023
Ort
Bulle
Hilfsmittel

Planungshilfe Verkehrsdrehscheiben

www.programme-bulle.ch (F)

Massnahmen im Katalog

Massnahmen 1.1.2, 4.3, 4.4. und 6.2

Gemeinden
Bulle
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